Im Rahmen des Europa-Projekttages der Bundesregierung besuchte die Bundeskanzlerin am 17. Mai 2017 unsere Schule. Mit großem Interesse folgte die Bundeskanzlerin der Vorstellung der zwei Erasmus+-Projekte "Kulturkiosk" und "Wub - was uns bewegt" und den Ausführungen der teilnehmenden Schüler.
Sieben Schülerinnen und Schüler aus dem 10. und 12. Jahrgang diskutierten ausführlich mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel intensiv Themen rund um Europa. Reihum stellen die jugendlichen Podiumsteilnehmer in der Schulaula ihre Fragen, fundiert und konkret. Christoph moderierte.
Begeistert hat uns die Präsenz der Bundeskanzlerin, mit welcher sie in den zwei Stunden anwesend war.
Denkt die Politik genug an die Jugend Europas? Was macht die Bundesregierung, damit Europa nicht zerbricht? Über diese und andere Fragen diskutierten Schülerinnen und Schüler der Kurt-Tucholsky-Oberschule in Berlin-Pankow am EU-Projekttag mit der Bundeskanzlerin.
Begegnungen sind wichtig für Europa - das zeigten auch die Projekte, die die Schülerinnen der Kanzlerin vorstellten.
Weiter geht es, Thema für Thema: Vom Konflikt zwischen der EU und Russland über den deutschen Exportüberschuss bis hin zur Flüchtlingsfrage. Auch die Europaskepsis kommt zur Sprach - und was man dagegen tun kann. Georg ist besorgt über den Erfolg populistischer Parteien in der EU. Die Kanzlerin: "Populisten kann man dann am besten das Wasser abgraben, wenn man die Gründe für die Unzufriedenheit bekämpft."
Zum Schluss äußert Moderator Christoph die Hoffnung, dass "Sie unsere Meinungen mitnehmen" in den Politikbetrieb. Das tut die Bundeskanzlerin ganz offensichtlich. Der Schulbesuch habe ihr gezeigt, dass "es zwar ein großes Interesse der jungen Menschen an Europa gibt, aber auch die Bitte, noch mehr über Europa zu erfahren und vor allen Dingen die Wünsche und Träume der jungen Menschen stärker zu berücksichtigen."
Die Schüler und Lehrer der Berliner Kurt-Tucholsky-Oberschule sind besonders engagiert in Sachen Europa. Mehrere europäische Projekte hat die Schule schon durchgeführt, gefördert durch das EU-Förderprogramm Erasmus+.
Zwei Projekte stellen die Schülerinnen und Schüler der Bundeskanzlerin vor. Eins davon ist das Projekt "Kulturkiosk", bei dem sie gemeinsam mit Jugendlichen aus fünf anderen EU-Ländern interaktive Museumsführer entwickelt haben. Mathilda: "Das ist eine unglaubliche Erfahrung, die man nie wieder vergisst."
Die Kanzlerin ist beeindruckt. Sie habe gespürt, welche Faszination Europa entwickeln kann und welcher Wille da sei, etwas gemeinsam auf den Weg zu bringen, sagt sie. "Alles, was wir dafür unternehmen können, dass sich junge Menschen begegnen und gemeinsam etwas gestalten, hilft, damit Europa wirklich praktisch gelebt wird."
Merkel kam im Rahmen des EU-Projekttages an die Kurt-Tucholsky-Oberschule. Den Projekttag hat sie persönlich vor elf Jahren initiiert. Damals hatte Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft inne.
Seitdem besuchen alljährlich im Mai Politikerinnen und Politiker Schulen bundesweit - von der Kanzlerin und Bundesministern bis hin zu Landes- oder Europaparlamentariern. Auch Deutsche, die in Brüssel bei EU-Institutionen arbeiten, gehen an deutsche Schulen und diskutieren, eröffnen Einblicke in den Brüsseler Alltag, diskutieren und argumentieren.
Das Verfahren ist unkompliziert: Interessierte Schulen und Politiker können sich bei den Ansprechpartnern für den Projekttag in ihrem Bundesland melden. Sie vermitteln die Schulbesuche. Oft kommt der Kontakt aber auch direkt zustande. Bei der Bundeszentrale für Politische Bildung können Schulen ein Info-Paket bestellen. Und dann beginnt die Vorbereitung auf die Diskussion.