Wir nehmen seit August 2021 als einer von 18 Berliner Schulen am Schulversuch "hybrides Lernen" der Senatsverwaltung teil. Der Schulversuch ist für drei Schuljahre angelegt, wird von Institut learninglab moderiert und von der Humboldt Universität evaluiert. Ziel des hybriden Lernens ist es, digitale Medien in schulisches Lernen zu integrieren und dabei Freiräume für alternative Lernstrukturen und Lernsettings zu eröffnen. Im Schulversuch erproben wir innovative Formen des Lehrens und Lernens und die dafür notwendigen pädagogischen Voraussetzungen und schulorganisatorischen Rahmenbedingungen auf Grundlage der Erfahrungen mit gelungenen und konstruktiven Lernsettings aus der Zeit der Pandemie.
Hybrides Lernen heißt mobiles Lernen oder auch Lernen am anderen Ort. Damit ist nicht gemeint, dass das Lernen unserer Schüler*innen nach Hause verlagert werden soll oder Gruppen wie im Wechselunterricht teils zu Hause und teils in der Schule lernen. Hybrides Lernen meint vielmehr, Orte in der Schule und Orte außerhalb der Schule, an denen eine höhere Expertise als in der Schule zu erwarten ist, einzubeziehen. Unser Ziel ist es, die Selbständigkeit der Schüler*innen zu erhöhen, ihnen nach und nach die Verantwortung für ihr Lernen und Handeln zu übertragen und sie fit zu machen, für die Zukunft von morgen. Wir stellen uns vor, dass Schüler*innen in der Schule ergänzend zum klassischen Unterricht ohne Lehrkraft in sogenannten Lernetagen lernen oder Lernorte außerhalb der Schule aufsuchen. Dies wollen wir in den kommenden drei Jahren an einzelnen und ausgewählten Beispielen erproben, um dann den besten Mix für unsere Schüler*innen in das tägliche Schulleben zu integrieren.
Alle Schüler*innen bzw. deren Erziehungsberechtigte, die sich ab dem Schuljahr 2022-23 an der KTO anmelden, erklären sich automatisch mit der Teilnahme (ihres Kindes) am Schulversuch einverstanden.
Nach der Implementierung der Lernzeit im Stundenplan (mittwochs 4. Block) liegt der Schwerpunkt der Teilnahme am Schulversuch in diesem Schuljahr in der inhaltlichen Gestaltung der Lernzeit in den verschiedenen Jahrgängen. Am unseren Studientag am 11.09.23 entwickelten die Jahrgangsteams der Jahrgänge 7 bis 11 verschiedene fächerübergreifende Projekte über die Schülerinnen und Schüler. Diese Projekte beinhalten Aufgabenstellungen, die am anderen Lernort oder zu Hause, allein oder in Lerngruppen bearbeitet werden können. Die Projekte sind unterschiedliche lang. Der 9. Jahrgang plante ein Projekt für das gesamte Schuljahr, der Jahrgang 10 für jeweils für ein Halbjahr und der Jahrgang 7 für 3 Monate. Im Mittelpunkt steht weiterhin das selbstständige Lernen und die Übernahme der Verantwortung für das eigenen Lernen durch die Schülerinnnen und Schüler. Zu jedem Lernzeitprojekt gehört ein regelmäßiges Feedback durch die Lehrkraft oder Mitschülerinnen und Mitschüler. Am Ende des Projektes steht ein Produkt, das auf verschiedene Weise, auch den Eltern, präsentiert werden kann, wie z.B. eine Führung durch den Stadtbezirk im Jahrgang 9 oder ein gestaltetes Buch in Jahrgang 8.
Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgänge 11 und 12 nehmen an der Lernzeit unter der Überschrift "EiS" (Engagement in Schule) teil. Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 12 engagieren sich im Projekt "Lernen durch Lehren", d.h., sie erteilen jüngeren Schülerinnen Nachhilfe in verschiedenen Fächern oder bereiten gemeinsam mit einer Lehrkraft ein Projekt für die Projektwoche im Januar vor. Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 11, die keine Nachhilfe in Anspruch nehmen, bearbeiten Angebote im Projekt "Lernen lernen" des Jahrgangsteams 11.
Am 15.11.2023 fand an der KTO das Netzwerktreffen, der 18 an Schulversuch "Hybrides Lernen" beteiligten Schulen statt. Es nehmen Schulleitungen und Lehrkräfte der Schulen, Vertreter*innen der Senatsverwaltung und der Humbolt-Universität teil. Im Mittelpunkt des Austausches stand zu einen die Dokumentation der bisherigen Gestaltung des Schulversuchs an den einzelnen Schulen als auch ein Ausblick, wie es im Schuljahr 2024/25 weitergehen kann oder soll. Hierzu sind noch keine endgültigen Aussagen möglich.
In diesem Schuljahr setzen wir die Teilnahme am Schulversuch "Hybrides Lernen" und an der Schulakademie fort. Im Stundenplan haben wir für alle Schüler*innen die Lernzeit (mittwochs im 4. Block) festgelegt. Die Gruppe der Fachverantwortlichen hat einen Zeit-Fach-Plan erstellt, so dass jeder Jahrgang zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Fächern/Fächerkombinationen arbeiten kann. Die Schüler*innen nehmen an verschiedenen Projekten teil, die außerhalb der Schule stattfinden können. Die Durchführung dieser Projekte ist noch freiwillig. Schüler*innen, die nicht am Projekt teilnehmen, erhalten von den Lehrkräften Aufgaben. Die Lehrkräfte sind in der Lernzeit für Schüler*innen erreichbar und geben den Schüler*innen anschließend ein Feedback und erhalten Feedback. Zur Dokumentation der Lernzeit und zur Förderung der Übernahme von Verantwortung für das Lernen führen die Schüler*innen der Jahrgänge 7 bis 10 ein "Logbuch" während der Lernzeit.
Am 17. Mai fand die zweite Klausurtagung zum Schulversuch mit Schülern, Eltern und Lehrkräften statt. Die Vereinbarungen wurden im Kontent getroffen und stellen den äußeren Rahmen des Schulversuchs dar. Die Ergebnisse weredn in der nächsten Schulkonferenz abgestimmt werden.
Am 18. Mai fand der zweite Schulbesuch von learning lab in der Schule statt. Zentrale Fragen wurden erörtert: Welche aktuellen Herausforderungen haben wir im Schulversuch? Welche Personen in der Schule sind gerade für den Schulversuch wichtig? Was wollen wir als nächstes erreichen und was steht vielleicht im Weg? Es kristallierte sich heraus, dass nun in den Fachschaften geschaut werden muss, welche Themen an welcher Stelle im Jahresplan fest verankert werden können. Weiterhin muss geklärt werden, wie sicher gestellt wird, dass in allen zukünftigen 7. und 11. Klassen Projekte zum hybriden Lernen durchgeführt werden. Sicher gestellt werden muss ab dem kommenden Schuljahr auch, dass die digitalen Kompetenzen unserer Schüler einen festen Platz im Schulalltag haben.
Ab Dezember werden in den Fachbereichen die Vorhaben zum Schulversuch besprochen.
Am 10. Dezember fand die Klausurtagung statt, in der sich Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte zu zentralen Fragen zum Schulversuch ausgetauscht und Ergebnisse vereinbart haben. Die Teilnehmer stellen in jeweils ihren Gremien die Ergbenisse vor, um so größt mögliche Transparenz herzustellen, kommen im März 22 erneut zusammen und bringen Fragen und Anregungen aus ihren Gremien mit.
Ab dem zweiten Halbjahr starten die Vorhaben zum Schulversuch. Eltern unterschreiben ihr Einverständnis über die Teilnahme ihres Kindes für das jeweilige/ die jeweiligen Vorhaben.
Im Treffen zum Schulversuch in der Schule (TN: learninglab, HU, SenBJF, SL) wurden die Schule, die Maßnahmen im Lockdown, die Perlensuche und das weitere Vorgehen vorgestellt. Es entstand das Bild, dass gleichzeitig viele Luftblasen aufsteigen und aufploppen als synonymes Bild, dass zur gleichen Zeit von verschiedenen Kolleg*innen in den unterschiedlichen Lerngruppen NEUES über den normalen zeitlichen und örtlichen Rahmen hinaus experimentell erprobt wird.
Die Kolleg*innen skizzieren ihre experimentelle Idee und die Überschreitung des rechtlichen Rahmens auf dem Formular, so dass über die Schulleitung die Genehmigung eingeholt werden kann. Der kollegiale Austausch findet in den Fachschaften statt. Ziel ist es, möglichst viele Experimente durchzuführen, um die Strukturen in der Schule dem zukünftigen Bedarf anzupassen und die rechtliche Ausdehnung in Bezug auf Aufsicht und Stundentafel zu definieren.
Wir haben uns am Ende des Schuljahres 2020-21 gemeinsam auf Perlensuche begeben. Gesammelt haben wir, was wir in der Zeit des Lockdown und des Wechselunterrichts für gut befunden haben und in den Schulalltag in Präsenz übernehmen wollen. Rot gekennzeichnet sind die Ergebnisse aus den Präsenztagen.
Ausgehend von der Perlensuche erstellten Frau Haße und Herr Binz zur Antragstellung zum Schulversuch die Konzeptskizze, die bereits am 27.08. eingereicht werden musste. Rot gekennzeichnet sind hier alle Überschreitungen des gesetzlichen Rahmens. Wir wurden daraufhin für den Schulversuch ausgewählt. Im Netzwerktreffen am 16.09.2021 haben Frau Schwarz, Frau Jungjohann und Frau Haße ausgehend von den meisten Nennungen der Perlensuche, die Auflösung der Raum-Zeit-Struktur als Entwicklungsvorhaben ausgewählt.
In der Schulakademie (13.09. - 15.09.) wurde u.a. der OECD Lernkompass vorgestellt. Deutlich wird, dass die vier Ks gefördert werden müssen. Das passt gut mit dem Vorhaben zum Schulversuch zusammen.
Frau Burkhardt, Herr Güldenhöven und Frau Maass haben ihre Erkenntnisse aus dem Workshop "Schule mit Weltblick" in einem Handout zusammengestellt.
Die Ergebnisse aus den beiden Treffen (Schulakademie und Schulversuch) wurden am 20.09. dem Schulleitungsteam und der FK&K Gruppe vorgestellt.